Oft bin ich gefragt worden, nach welchen Grundsätzen ich arbeite - grundsätzlich arbeite ich für das Pferd, das vor mir steht.
Jedes Pferd ist einzigartig und individuell. Da macht eine dogmatische Vorgehensweise nach Schema F für mich keinen Sinn.
Kein Pferd ist wie das andere, daher kann es eine einheitliche Hufbearbeitung nicht geben
Im Rahmen meiner Ausbildung bei Wolfgang Busch in der Freien Hufschule Flachslanden, auf Weiterbildungen und im Austausch mit anderen Hufbearbeitern verschiedenster "Fraktionen" wurde mir ein
"Baukasten" an Bearbeitungsmöglichkeiten an die Hand gegeben, aus dem ich mich je nach Hufsituation, Umgebungsbedingungen, Anforderungen usw. bedienen kann.
Was darf der Besitzer erwarten:
„Den Besitzer mitnehmen“
Die Hufbearbeitung hat sehr viele Aspekte. Die für das jeweilige Pferd richtige Bearbeitung zeigt mir die Entwicklung der Hufe und in Ergänzung dazu das Gespräch mit dem Pferdebesitzer, der sein Tier ja sehr gut kennt und mir über evtl. Veränderungen berichten kann.
Meine Arbeit kann nur wirklich gut sein, wenn der Halter des Pferdes „mitspielt“. Es liegt mir sehr viel an umfangreicher Aufklärung, am Gespräch mit den Menschen, die mich zu Ihren Tieren holen.
Bei schwierigen Fällen mag es zuweilen einige Zeit in Anspruch nehmen, um eine Situation zu verbessern. Das beiderseitige Vertrauen in die Zusammenarbeit "Hand in Hand" ist enorm wichtig.
Bitte sorgen Sie für einen sicheren Arbeitsplatz, d. h. es sollte ein fester, möglichst ebener Boden und eine vernünftige Anbindemöglichkeit zur Verfügung stehen. Machen Sie zur Sicherheit aller und um ein ordentliches, korrektes Arbeiten zu ermöglichen, das Pferd mit dem Arbeitsplatz und dem Hufegeben vertraut.
Man liest es so oft von den Kollegen, hat auch selbst schon mal drauf hingewiesen, wenn es wirklich schlimm war und trotzdem gibt es täglich solche Matschtierchen zum bearbeiten.
Am meisten freut man sich über Matschtinker, da hat man den ganzen Tag noch was von...
Warum es so "schlimm" bzw. nervig für den Hufbearbeiter ist?
Das Pferd muss nicht tiptop sauber dastehen, allerdings wären abgebürstete, ausgekratzte Hufe und trocken ganz schön.
Der Hufbearbeiter ist erstmal damit beschäftigt Zeit zu verschwenden, um die Hufe sichtbar zu machen und sie überhaupt begutachten zu können.
Und da man das Pferd nicht komplett abspritzen will um nicht selbst komplett in nassen, kalten Klamotten rum zufahren wird das nötigste abgebürstet und mit
Handtüchern beseitigt.
Trotzdem bleibt immer noch ein Rest Matsch dran... die Hände/Handchuhe sind glitschig vom Matsch, eine sichere Werkzeugführung wird nahezu unmöglich und zu guter letzt wird das Werkzeug einfach ruck zuck stumpf. Man kann ständig sein Messer leicht nachschärfen und die Raspel setzt sich zu mit Matsch/Dreck und kann nicht mehr ihren Dienst tun.
Ebenso ist ein dreckiger / matschiger "Arbeitsplatz" nicht zweckdienlich.
Kaum muß man den Huf mal absetzen,, ist der Huf wieder eingesaut...
Lange Rede kurzer Sinn: Jeder will vernünfig arbeiten, allerdings wird es manchmal echt schwer gemacht und der Kunde möchte trotz Matschtierchen eine gute
Arbeit abgeliefert bekommen.
Dem Tierarzt wird auch kein Matschtierchen vorgestellt und ich geh auch nicht mit ungeputzen Zähnen zum Zahnarzt.
Danke für Euer Verständnis!